Manuela Zingl: „Forschungssprecherin des Jahres 2021“ für Institute und Hochschulen

Posted on 29. November 2021

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Die Forschungssprecherin des Jahres 2021

und

Gewinnerin des Publikumspreises zu den
„Forschungssprecherinnen des Jahres 2021“

Kategorie „Forschungsinstitute und Hochschulen“

Manuela Zingl

Leiterin des Geschäftsbereichs Unternehmenskommunikation und Unternehmenssprecherin der Charité

So sieht sie ihre Arbeit in der Forschungskommunikation:

Was mich an der Charité – Universitätsmedizin Berlin immer wieder fasziniert, ist die Vielseitigkeit der Aufgaben. Die Charité ist ja nicht nur ein fest in Berlin verankertes Klinikum mit hoher Bekanntheit, sondern auch eine Forschungseinrichtung im Spitzenbereich. Aus dem klinischen Alltag wie auch aus den Erkenntnissen unserer Wissenschaftler:innen resultiert ein ungemein weites und vielseitig forderndes Themenfeld mit ganz unterschiedlichen Akteuren, mit denen wir tagtäglich interagieren. Das ist für mich persönlich und mein ganzes Team jeden Tag ungemein spannend.

Dreh- und Angelpunkt meiner Arbeit ist es dabei, meinen Teil dazu beizutragen, dass die Charité als zuverlässige und glaubwürdige Akteurin wahrgenommen wird. Im Tagesgeschäft arbeiten wir darauf hin, den von unseren Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen geschaffenen gesellschaftlichen Mehrwert herauszuarbeiten. Wenn das klappt, ist das für mich immer wieder eine Bestätigung, professionell wie persönlich. Die Erfolge im Kleinen motivieren mich und helfen mir, auch in Stressphasen dran zu bleiben.

Die Themen, die in der Charité diskutiert werden, sind ganz oft Themen, die gesamtgesellschaftliche Relevanz haben. COVID-19 ist das aktuellste und drängendste, aber eben nicht das einzige Beispiel. Entsprechend stark ist die Kommunikation hier gefordert. Mir ist wichtig, dass wir transparent kommunizieren und auch kritischen Themen nicht aus dem Weg gehen. Und wenn wir von einer Position überzeugt sind, stehen wir dazu und machen das in unserer Kommunikation auch deutlich. Dafür steht die Kommunikationsarbeit der Charité und ich auch ganz persönlich als Leiterin der Kommunikation.

Mein Team und ich wollen dabei nicht nur reagieren. Wir wollen selbst Akzente setzen – und zwar bei den Themen, die uns in der Charité wichtig sind. Wenn wir glauben, dass es sachlich angemessen ist, gehen wir nach vorne, um Menschen für Themen zu sensibilisieren oder auch einmal wachzurütteln. Eine unserer jüngsten Aktionen war ein Video von Mitarbeiter:innen der Charité, die sich mit klaren, ehrlichen Worten für die Impfung unter dem Hashtag #ImpfenSchuetzt aussprechen. Auch die mittlerweile sehr bekannte Dokumentation „Charité intensiv“ war uns wichtig. Sie zu realisieren, war nicht selbstverständlich. Entscheidend war neben der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma, dass alle daran beteiligten Kräfte in der Charité mit großem Einsatz mitgezogen haben, angefangen vom Vorstand bis zu den Kolleg:innen im Klinikum. Dass wir es gemeinsam schaffen, wichtige gesellschaftliche Debatten zu bereichern, ist eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit und motiviert mich zusätzlich.

In der Pandemie, aber auch bei anderen komplexen Fragen versuchen wir in der Charité den Menschen Orientierung mit an die Hand zu geben. Dazu gehört zunächst einmal die Bereitstellung von Daten und Fakten. Das reicht aber allein nicht. Uns ist es auch wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse einzuordnen. Wir in der Kommunikation sind dabei im Tagesgeschäft natürlich auf das Zusammenspiel mit unseren Expert:innen angewiesen, das wir aktiv suchen und forcieren. Mir ist wichtig, dass wir sie eng einbinden und sie zugleich eigenständig kommunizieren. Dass das sehr gut funktioniert, zeigen beispielsweise Christian Drosten und Leif Erik Sander. Expert:innen zu beraten und unterstützen, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu schlagen, sehe ich als klare Aufgabe der Unternehmenskommunikation.

Wie sie wurde, was sie ist:

Manuela Zingl ist Wienerin, die es nach Berlin verschlagen hat. Schon in ihrem Publizistik- und Kommunikationswissenschaften-Studium an der Universität Wien und Münster legte sie ihren Schwerpunkt auf die Gesundheitskommunikation, schrieb ihre Diplomarbeit über „Medizinischen Fachjournalismus“ und kam als Trainee zur Unternehmenskommunikation der Charité in Berlin. Hier fand sie ihr Themenfeld und startete ihren Berufsweg: Sie begann zunächst als Referentin für interne Kommunikation in dem Universitätsklinikum, über die externe Kommunikation stieg sie in Leitungsfunktionen auf und übernahm im Frühjahr 2019 schließlich die Leitung des gesamten Geschäftsbereichs Unternehmenskommunikation des riesigen Betriebs mit rund 3.000 Betten in etwa 100 Kliniken und Instituten, verteilt auf vier Campus mit über 16.000 Mitarbeitern und jährlichen Einnahmen von über 2 Milliarden Euro. Neben dem Beruf nahm sie sich dabei Zeit für ständige Fortbildung, sei es im Kommunikationsmanagement oder für ein MBA-Studium zu Communication & Leadership an der Quadriga-Hochschule in Berlin. Im Privatleben setzt Manuela Zingl vor allem auf Krafttanken in der Natur, etwa beim Sport mit dem Mountainbike oder beim Langlaufen, auf Ästhetik in Design, Architektur und Fotografie oder auf das Genießen von – natürlich – österreichischer Küche.