Ich hasse Binnen-I! Ich hasse Umständlichkeit! Ich schätze sehr die Arbeit vieler Frauen in der Wissenschaftskommunikation (auch generell scheinen Frauen meist die besseren Kommunikatoren zu sein). Daher verwendet dieser Blog in der Regel sprachlichen Unisex (Ausnahmen möglich). Also nichts mit „liebe Forschungssprecher und Forschungssprecherinnen“ oder ähnlichen langatmigen Rattenschwänzen. Bitte nicht beleidigt sein, das ist wahrhaftig keine Geringschätzung, sondern schlicht Eigensinn, abweichend von der Political Correctness. Für mich sind Bezeichnungen wie „Forschungssprecher“, „Wissenschaftler“ oder „Kollegen“ eben Gattungsbegriffe (wobei ich dabei in vielen Fällen eher eine professionelle Frau vor Augen habe als einen Mann). Aus macho-historischen Gründen aber sind Gattungsbegriffe in unserer Sprache nun einmal meist männlich. Auch da bestätigen Ausnahmen die Regel.
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Claudia Sittner
29. März 2022
Gleichberechtigung und Inklusion kosten eben Mühe, auch in der Sprache. Wer sich die nicht macht, fühlt sich offenbar im gestrigen, männer- und vom Männlichen dominierten (Sprach-)System ganz wohl. Ist ja auch einfach, wenn man zu denjenigen gehört, die die Sprache einschließt. Wir sehen ja aktuell sehr gut, wohin uns das gebracht – global, aber eben auch in Sachen Gleichberechtigung in Deutschland. Ich empfehle dazu diesen Artikel: https://www.sueddeutsche.de/kultur/genderdebatte-tief-in-der-sprache-lebt-die-alte-geschlechterordnung-fort-1.4003975
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Kathrin
30. November 2021
Damen und Herren – da stecken Sie aber noch weit in der Vergangenheit fest. Wir wollen doch ALLE ansprechen. Die Sprache entwickelt sich, im Moment ist man bei Wissenschaftler*innen oder Wissenschaftler:innen – und von hier aus wird es weiter gehen. Flexible Hirne entwickeln sich mit.
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Reiner Korbmann
30. November 2021
Mir geht es nicht um vordergründige Gendersprache, sondern darum, die richtigen Menschen mit den richtigen Inhalten zu würdigen. Dazu siehe der jüngste Blogpost „Die Forschungssprecherinnen des Jahres 2021″(https://wissenschaftkommuniziert.wordpress.com/2021/11/29/die-forschungssprecherinnen-des-jahres-2021-corona-im-zweiten-jahr-forschungssprecher/).
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Kathrin
30. November 2021
Worum es Ihnen geht ist eine Sache…
Ihre Sprache und dieser Blogeintrag „Ein Wort an die Damen“ haben aber Konsequenzen, sie erzeugen Reaktionen bei den Leser:innen, ob Sie wollen oder nicht.
Bei mir passiert Folgendes: oh, er macht einen klaren Unterschied zwischen Herren und Damen, sonst würde er die Damen nicht separat ansprechen. Außerdem „Damen“, das gehört ins letzte Jahrtausend. Und scheinbar gibt es für ihn keine nonbinären Personen, sondern nur Herren und Damen.
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heikeballer
9. Januar 2020
Generisches Femininum wäre hier die Lösung – denn rein optisch sind in Wörtern wie Wissenschaftllerinnen und Ärztinnen die männlichen Pendants enthalten. Undd as ist keine neue Idee: https://www.haltungsturnen.de/2012/12/zeit-fur-ein-zwischenfazit-zum.html
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schillipaeppa
11. Mai 2017
Schade, dass hier Platz und Energie verschwendet wird, um das zu diskutieren. Man kann das auch so sehen: Durch diese „*“/Gender- whatever – Debatte werden die Gräben zementiert. Leute, macht Euren Job und macht ihn gut. Dadurch leben wir Geschlechtergerechtigkeit.
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Werner Seibt
20. April 2017
Obwohl ich als Mann nicht der Zielgruppe angehöre und somit ausgegrenzt bin, habe ich den Punkt „Ein Wort an die Damen“ angeklickt.
Der Verfasser hat schon recht: Es ist (für Männer) umständlich, in unserer komplizierten Welt, die meist von Männern dominiert wird, auch noch an die Frauen zu denken. Aber gerade das Denken und Handeln ist wichtig, um gemeinsam zu einem gleichberechtigten Nebeneinander zu finden.
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Reiner Korbmann
20. April 2017
Gerade weil ich nicht gedankenlos sein wollte, habe ich die Seite „…an die Damen“ installiert. Offensichtlich regt sie auch andere zum Nachdenken an.
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Dr. Jennifer Henke
12. Januar 2016
Schade, mich machte eine Kollegin auf diesen Blog aufmerksam, da ich mich als Literaturwissenschaftlerin in einem interdisziplinären Forschungsprojekt zur Darstellung von Naturwissenschaft im Roman aktuell für den Bereich der Wissenschaftskommunikation interessiere. Leider hat mich das „Wort an die Damen“ sofort abgeschreckt – wie unsympathisch und rückschrittlich.
Mein „Wort an die Herren“: Seit vielen Jahren benutzen meine KollegInnen und ich erfolgreich und problemlos das große Binnen-I. Ich liebe es! Alternativ dazu sind auch Varianten möglich wie etwa „Forschende“ statt „Forscher“ oder „Publikum“ statt „Zuhörer/Zuschauer“, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es der Einfachheit halber mit dem generischen Femininum als „Gattungsbegriff“? Diese Strategien bedürfen allerdings einer gewissen Bereitschaft zur Flexibilität. Ich bin der Überzeugung, dass mensch selbst im mittleren Alter noch Neues dazulernen kann. Es ist alles eine Frage der Gewöhnung, und ein wenig „political correctness“ in Zeiten des wieder aufflammenden Rassismus und Sexismus hat noch niemandem geschadet.
Herzliche Grüße,
Eine forschende Dame
P.S. Ein Foto von mir lässt sich googeln, sollten Sie großen Wert auf die Optik Ihrer KommentatorInnen legen.
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Bullet
16. Dezember 2014
Okay, dieser Kommentar ist jetzt drei Jahre alt – es wird also die Verfasserin nicht stören, wenn ich mich ein wenig échauffiere. Ich empfinde es nämlich als Zumutung, die Damen in Anführungsstriche zu setzen, als wären die Angesprochenen irgendwelches Pack, das man im offiziellen Sprachgebruch so nennen muß, obwohl es das nicht verdient hat.
Die werte Verfasserin unterstellt damit dem Autor eine Ablehnung von Frauen an sich. Als ich eben den Kommentar von Azrael Tod und das eingebettete Zitat las, war meine erste interne Frage: „wtf? Misogyne am Start?“ Sogenannte „Damen“? Noch alle Latten am Zaun?
Und dann die Ironie: ein weiblicher Kommentator! Und Wissenschaftsjournalistin.
Nee. Also nee. Echt jetzt.
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Reiner Korbmann
16. Dezember 2014
Liebe oder lieber Bullet,
wobei es nur fair gewesen wäre, wenn Du Dein eigenes Geschlecht zu erkennen gegeben hättest.
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Dr. Azrael Tod
16. Dezember 2014
war das jetzt Kritik die sich irgendwie an mich richtete?
Ich steige gerade nicht ganz durch die Satzkonstruktionen und welche Aussage hier genau kritisiert wird.
Wirklich nur die Anführungszeichen von Friederike Klein?
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Dr. Azrael Tod
6. Juni 2012
+1
da lieber ab und zu mal einen Putzmann, Sekretär oder einen Erzieher einstreuen. Oder ist das was anderes? (BTW: wäre ein Sekretär sogar einfacher, von daher verwende ich sowas gerne)
Interessant… ich hab in letzter Zeit immer wieder an den Kopf geworfen bekommen ich wäre ja ein Mann und könne damit Sexismus garnicht auf der Opferseite erleben. Wenn man sich aber dann an die Opfer wendet und meint „Die Idee ist nicht schlecht, die Umsetzung aber anstrengend und selbst wenn man es durchzieht gibt es kaum ernsten Nutzen. Sprich: Wird sich nicht durchsetzen.“ Dann bekommt man gesagt dass man sich gefälligst nicht nur an die Opfer wenden solle und dass das ja sexistisch sei.
Kann man solche Themen nicht einfach mal mit gesundem Menschenverstand betrachten? Darf man nicht für weitestmögliche Gleichbehandlung sein aber einsehen dass auch weiterhin Frauen teilweise anders behandelt werden? (Sprich: Schwangerschaftsurlaub, Tür aufhalten, Anrede, schwere Dinge tragen).
Es gibt einen Unterschied zwischen Sexismus und Dingen die in Kultur/Sprache/.. festgelegt sind.
Es regt sich ja auch sicher keiner auf wenn es um der/die/das Mond/Wald/Sonne/Mädchen geht. Warum redet dann bei Berufen automatisch von Sexismus?
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Friederike Klein
12. Dezember 2011
Ich finde schon die Überschrift
Ein Wort an die „Damen“
eine Zumuntung!
Bewusstsein und Bewusstheit macht manchmal Mühe. Die sollten wir als Wissenschaftsjournalistinnen nicht scheuen. Es geht auch durchaus, abwechselnd den einen (männlichen) und den anderen (weiblichen) Begriff zu verwenden. Das dadurch erzeugte Stutzigmachen ist auch schon ein erhellendes Aha-Erlebnis, liebe Männer. Oder habt Ihr Euch bei Wissenschaftsjournalistinnen gar nicht angesprochen gefühlt?
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Christine
26. Oktober 2016
Das sehe ich ganz genauso, liebe Friederike Klein! Es hat einen umwerfenden Effekt, ab und zu mal eine weibliche Person einzuwerfen.
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Laura
9. Dezember 2011
Wo sind eigentlich die Frauen, für die solche Dinge wichtig sind?
Als Frau in einer Männerdomäne frage ich mich seit jeher, warum man mich in der häufig verwendeten Anrede „Liebe Frau XY, liebe Kollegen“ eigentlich aus dem Kollegenkreis ausschliesst. Und ich habe mit so ziemlich jeder Kollegin darüber gesprochen, ob Sie Wert auf eine solche Anrede legt. Die einhellige Meinung: „Alles Unsinn“.
Wofür also das alles?
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Hanns-J. Neubert
1. Dezember 2011
Gattungsbegriffe: In anderen Ländern wundert man sich über die plitische Korrektheit der Deutschen in ihrer Sprache. Eine schwedische Bekannte, die gut Deutsch kann, fadn eher das Binnen-Innen diskriminierend. Sie ist Lehrer. Es würde sie stören, wenn jemand nicht als Lehrer sehen würde, sondern als Frau, die auch Lehrerin ist.
Übrigens: In Schweden heiß auch der Krankenpfleger „Schwester“ (sjuksköterska): Schwester Pär, Schwester Johann, Schwester Janna.
Schöner Blog ansonsten.
Schöne Grüße
/ Hanns-J. Neubert
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