Die „Wissenschafts-Blogs des Jahres 2019“ sind gewählt: Qualität setzt sich durch

Posted on 8. Januar 2020

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Der beliebteste „Wissenschafts-Blog des jahres 2019“ erhält als Auszeichnung den Wissenschafts-Block 2019 in Gold.

Die Würfel sind gefallen: Die „Wissenschafts-Blogs des Jahres 2019“ sind gewählt. Der Trend: Qualität setzt sich durch. Und wie fast immer – gab es auch eine dicke Überraschung.

Zum neunten Mal haben die Leser von „Wissenschaft kommuniziert“ über die beliebtesten Wissenschaftsblogs des Jahres abgestimmt. Zum Schluss gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen von drei Blogs, die sich deutlich von allen anderen absetzen konnten. Wir haben die interessantesten deutschsprachigen Blogs gesucht – und wurden prompt nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz fündig. Das Internet macht grenzüberschreitende Kommunikation selbstverständlich.

Zeitgleich fand eine zweite Wahl statt, die Wahl des „Blogteufelchens des Jahres 2019“, gewidmet den Wissenschaftsskeptikern und denen, die sich mit ihnen intensiv beschäftigen.

Die „Wissenschafts-Blogs des Jahres 2019“:

Doch zunächst das Wichtigste, die Sieger:

Der „Wissenschafts-Blog des Jahres 2019“ ist keine Überraschung, sondern ein alter Bekannter, der bereits in den letzten drei Jahren unter den beliebtesten Blogs war, 2017 sogar gewann: Der Zukunftsblog der ETH-Zürich. Er erhält den „Wissenschafts-Block in Gold“.

 

 

 

Die große Überraschung ist Platz zwei, knapp hinter dem Blog der bekanntesten europäischen Hochschule: Der sehr persönliche Blog „Miss Jones“ der Archäologin Geesche Wilts, die nicht nur in alten Trümmern gräbt, sondern sich voll auf das Abenteuer Vergangenheit einlässt. Noch etwas Besonderes: Geesche Wilts ist bekennende Legasthenikerin, ihr Mut, mit ihren Texten öffentlich zu wissenschaftlichen Themen aufzutreten, ist von den Lesern honoriert worden. Sie erhält den „Wissenschafts-Block in Silber„.

 

 

Den „Wissenschafts-Block in Bronze“ erreichte wieder ein alter Bekannter: Der Nachrichtenblog „Wissenschaft aktuell„, der bereits in den vergangenen Jahren Spitzenplätze belegte, 2016 sogar zum Sieger gewählt wurde.

 

 

 

Den „Sonderpreis der Redaktion“ zum „Wissenschafts-Blog des Jahres“, der auf wichtige und spannende Blogs aufmerksam machen soll, erhalten in diesem Jahr gleich zwei Blogs – beide wertvoll und doch ganz unterschiedlich in ihren Inhalten. Hintergrund ist, dass wir uns erst nicht entscheiden konnten und dann auch nicht mehr entscheiden wollten. Den Sonderpreis der Redaktion erhalten:

 

  • Der Jan-Martin Wiarda-Blog („Journalist-Moderator-Fragensteller“), der mit sehr viel Hintergrund die Forschungspolitik in Berlin beobachtet,
  • und der Blog „Das Gen der Woche“ von der Molekularbiologin Theresa, die Neues und längst Erforschtes aus der Welt der Gene kritisch, anschaulich und in amüsantem Ton durchleuchtet.

Allen Gewinnern herzliche Glückwünsche. Hier unten finden Sie auch gleich noch die weiteren Platzierten – zur Orientierung und zum Anklicken – originelle, spannende Blogs, die teilweise in den vergangenen Jahren auf Spitzenplätzen landeten, aber dieses Mal weniger die Gunst der Leser fanden:

  • Baking Science Traveller: Die Mathematikerin Isabelle Beckmann lebt hier ihre drei Hobbies aus: Backen, Wissenschaft und Reisen * Genussreich, informativ, amüsant.
  • adhibeo. „Der Wissenschaftsblog der Hochschule Fresenius“ * Alles zu Wissenschaft und zum Beruf Wissenschaft.
  • Archaeologik: „Wissenschaftlich orientiertes Blog zu kritischer Archäologie und Denkmalschutz“ * Der Archäologe Prof. Rainer Schreg von der Universität Bamberg beleuchtet aktuelle Fragen der Archaeologie.
  • Der Blog der großen Fragen: Die großen Fragen der Wissenschaft brauchen nach Ansicht des Lehrers Axel Stöcker viele kleine Antworten * Anregendes Nachdenken über Wissenschaft.
  • Quark und so: „Was die Medien anrichten“ * Medienkritik am Beispiel Ernährungswissen von der Journalistin Johanna Bayer.
  • Pfahlbauten-Blog: Der Blog des österreichischen Kuratoriums Pfahlbauten * Aktuelles und Hintergründe zu den prähistorischen Pfahlbauten rund um die Alpen.
  • Jülichblogs: „Die Blog-Plattform des Forschungszentrums Jülich, einem der größten Forschungszentren Europas“ * Bunt und informativ.
  • Mikrobenzirkus: Bakterien, Viren, Pilze und Co haben nach Ansicht der Mikrobiologin Susanne Thiele unverdientermaßen ein schlechtes Image * Mikrobiologie unterhaltsam und spannend.

Endlich etwas Neues beim „Blog-Teufelchen“

Neben der Wahl der „Wissenschafts-Blogs des Jahres“ fand dieses Jahr wieder die Wahl des „Blogteufelchens der Wissenschaftskritik“ statt. Mit einem neuen Teufelchen: In einem engen Rennen um die Spitzenposition  gewann schließlich der Klimawandel-kritische Blog „EIKE“ des privaten „Europäischen Instituts für Klima und Energie“, eines eingetragenen Vereins, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Klimawandel mit allen Mitteln zu leugnen: „Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit!“.

Auf den Sonderpreis der Redaktion wurde hier wieder verzichtet. Er hätte erneut, wie in den letzten Jahren, an den Blog gwup|die skeptiker gehen müssen, der sich noch immer als Einziger unter den hunderten seriösen Wissenschaftsblogs ernsthaft mit den Wissenschaftsskeptikern auseinandersetzt – ein großes Manko.

Doch nun zu den Blogs im Einzelnen:

Der „Wissenschafts-Blog des Jahres 2019“: ETH-Zukunftsblog

Sachlich, nüchtern, mit Qualität – der Charakter des ETH-Zukunftsblogs zeigt sich schon im optischen Erscheinungsbild.

Die ETH Zürich ist ohne Zweifel eine der renommiertesten Universitäten Europas. Sie will mit dem „Zukunftsblog“ ihre Kompetenz für eine Zukunft mit Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gesundheit unterstreichen. Der „Zukunftsblog“ war 2017 bereits „Wissenschafts-Blog des Jahres“, im Jahr vorher ebenfalls zweiter der jährlichen Wahl. Im Mittelpunkt des Blogs stehen Nachrichten und Meinungen von Wissenschaftlern zu den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gesundheit.

Naturgemäß enthält er Informationen vor allem aus der ETH-Forschung. Hier berichten die Beteiligten selbst – vom Doktoranden bis zum Professor, auch anderer Hochschulen – umso höher ist das Niveau der Darstellung einzuschätzen: spannend, verständlich, inhaltsreich und direkt aus dem Forscherleben gegriffen. Der Zukunftsblog der ETH ist ein Musterbeispiel, wie eine Hochschule, ein Forschungsschwerpunkt oder ein Institut mit etwas Engagement der Beteiligten Blogs für die Kommunikation nutzen kann. Voraussetzung dafür ist sicherlich ein Redaktionsteam, das sich um Themen, um Beiträge und um die attraktive Aufarbeitung der Posts kümmert.

Der „Wissenschafts-Block des Jahres 2019“ in Silber: Miss Jones

Abenteuer Vergangenheit: Auf den Spuren längst vergangener Zeiten wandelt die Archäologin Geerit Wilts und bietet ein großes Spektrum spannender Geschichten.

Miss Jones“ ist ein Archäologie-Blog. Da gibt es viele, aber für die Archäologin Geesche Wilts, die ihren Blognamen von Indiana Jones ableitet, ist die wissenschaftliche Reise in die Vergangenheit ein großes Abenteuer. So berichtet sie auch in ihrem Blog locker aus vergangenen Zeiten, nicht alle so weit zurückliegend wie die alten Römer oder Ägypter. Sie wandelt auf den Spuren, gleichgültig ob alte Stadtschlösser oder die chinesische Terrakotta-Armee, sie kritisiert die Forschung, die sich zu wenig um das weltweite Hafennetz der Venezianer kümmert (und damit eine Chance verpasst, alte Handelsbeziehungen zu erkunden) und schildert die zehn schönsten „Archäologiemomente“ des Jahres 2019. Der Höhepunkt für sie: „Eine Krimskramskiste aus Pompeji“.

Die Blogautorin hat keine Hemmungen, ihre ganze Persönlichkeit in ihre Berichte mit einzubringen, das macht die Berichte so attraktiv gerade für Nicht-Archäologen. Dazu gehört auch, dass sie sich offen zu ihrer Legasthenie bekennt und den Mut besitzt, mit Texten an die Öffentlichkeit zu treten. Natürlich nutzt sie moderne Software um die Behinderung auszugleichen, aber dennoch muss man den Hut ziehen, so offen damit umzugehen. Sie bekennt: „Ich schreibe für euch hier regelmäßig über die neuesten, die interessantesten, die verrücktesten, lustigsten aber auch über die banalsten Geschichten aus der Menschheitsgeschichte.“ So wird Archäologie zum Vergnügen und die Frage „Wo kommen wir her“ ganz hautnah.

Der „Wissenschafts-Block des Jahres 2019“ in Bronze: Wissenschaft aktuell

Alle wichtigen Nachrichten aus der Wissenschaft, jeden Tag, von kundigen Journalisten: Der Nachrichten-Blog „Wissenschaft aktuell“.

Dieser Blog ist eigentlich kein Blog, sondern ein Nachrichten-Portal. Eine Gruppe von Wissenschaftsjournalisten gründete „Wissenschaft aktuell“ bereits 1998 – in Internet-Dimensionen also „Steinzeit“ – und bestückt den Blog jeden Tag mit einer Fülle von aktuellen News: Wissenschaft in aller Kürze, in bewundernswerter Breite der Themen, in für jedermann verständlicher Sprache, in gelungener Auswahl, in ausreichendem Umfang und in großer Zuverlässigkeit. Eine große journalistische Leistung, die höchste Anerkennung verdient. 2016 wurde „Wissenschaft aktuell“ bereits zum „Wissenschafts-Blogs des Jahres“ gewählt, in diesem Jahr reichte es zum „Wissenschafts-Block in Bronze„. Ein Zeichen dafür, dass seriöser Journalismus auch im Internet Anerkennung und sein Publkum findet. Das Problem für seriösen Journalismus ist damit aber nicht gelöst, denn die Menschen dahinter müssen auch von ihrem Beruf leben können. Das Angebot von Wissenschaft-aktuell ist kostenlos.

 

Zwei Sonderpreise der Redaktion zu den „Wissenschafts-Blogs des Jahres 2019“:

Wer viel Weiß, kann selbst über die Zukunft informative Voraussagen machen: Der Jan-Martin-Wiarda-Blog.

Der Jan-Martin Wiarda-Blog: Es ist noch nicht lange her, da interessierte Forschungspolitik vor allem ein paar Wissenschaftler, Bildungspolitik vor allem Lehrer und Eltern. Das ist heute anders, Beide Bereiche sind in die Mitte der gesellschaftlichen Entwicklung gerückt, auch wenn das manche Medien vielleicht noch nicht gemerkt haben. Jan-Martin Wiarda gebürt das Verdienst, einer der konstantesten und kompetentesten Beobachter dieser beiden Bereiche in Berlin zu sein. Als freier Journalist arbeitet er für viele Medien, moderiert Konferenzen, gibt sachkundige Kommentare. Vor allem aber betreibt er den mit seinem Namen verbundenen Blog: Ständig aktuell, ständig mit den wichtigsten Entwicklungen und vielen Hintergründen, die sonst kaum außerhalb der Berliner Politikstuben bekannt würden. Sein Schwerpunkt ist zweifellos die Bildungspolitik, aber auch die Szene der Forschungspolitik in Berlin ist kaum vorstellbar ohne seine Berichte und Kommentare – oder die Meinung seiner Gastkommentatoren.

Gerade weil viele Medien, darunter die öffentlichrechtlichen Fernsehanstalten, die beiden Politikbereiche Bildung und Forschung vernachlässigen, ist der Blog von Jan-Martin Wiarda besonders wertvoll. Mit dem Sonderpreis der Redaktion soll einerseits dieses Engagement und die Qualität des Blogs geehrt werden, andererseits soll die Auszeichnung dazu beitragen, diesen Blog – und damit das Themenfeld – aus der Nische zu befreien.

 

Wem Dsup, Sup oder Upf3a zu abstrakt ist, der findet hier konkrete, spannende Geschichten zu Genen: Im Blog „Das Gen der Woche“.

Das Gen der Woche: Kein Zweifel, die Gene sind einer der wichtigsten Forschungsgegenstände, mit denen sich Naturwissenschaften beschäftigen. Doch wer – als Nicht-Genetiker – will wirklich genau wissen, was da nun im Einzelnen erforscht wird? Alle Uninteressierten sollte man einmal beim Blog der Doktorandin (vermutlich in Genetik) „Das Gen der Woche“ vorbeischicken. Hier bekommen Gene, die mit ihren Namen wie Dsup, Sup, Upf3a, p53 oder HERC2 selbst Interessierte abschrecken könnten, endlich Gestalt. Fangen wir mit dem Gen Dsup an, dem Gen der aktuellen Woche. Da erzählt Theresa, wie und warum es jetzt Leben auf dem Mond gibt: Winzige Bärtierchen, die durch genanntes Gen in die Lage versetzt werden, extreme Trockenheit und Strahlung zu überleben. Eine israelische Mondsonde hat die Zeitgenossen bei ihrer Bruchlandung dorthin gebracht. Kann sein, dass man nach Lektüre der Geschichte den Namen Dsup wieder vergisst, aber niemals mehr die Bärtierchen. So geht es weiter – und immer dreht sich alles eigentlich um Gene: Augenfarbe, Lernen, Sportleistungen oder eine Revolution der Medizin – alle halten dafür her, Funktionen und Regulationsmechanismen der Gene zu beschreiben.

Mit der exzellenten Aufbereitung des eher trockenen und schwierigen Themas, mit der Nutzung von Text, Ton und Video hebt sich die Doktorantin Theresa (mehr gibt sie von ihrem Namen nicht preis) weit über die üblichen Erklärblogs hinaus. Dazu zeigen Themen und Aufbereitung, dass für sie Gene nicht nur ein Mittel zum Zweck sind oder ein Thema, um demnächst den Doktortitel zu erwerben: Sie liebt Gene und möchte am liebsten alle Menschen davon begeistern. Ein Beispiel mehr, wie Engagement die besten Blogs entstehen lässt.

Das Blogteufelchen der Wissenschaftskritik: EIKE

Nicht jeder entspricht dem, was er gern scheinen mag: Der Blog „EIKE- Europäisches Institut für Klima und Energie“ gehört nicht zu einem Institut, betreibt keine Wissenschaft und will vor allem eines: den Klimawandel leugnen.

Wie immer, wenn es um das „Blogteufelchen der Wissenschaftskritik“  geht, muss man umdenken: Im Internet sind unzählige Blogs unterwegs, die etwas ganz anderes sind, als sie erscheinen: „EIKE – Europäisches Institut für Klima und Energie“ ist so einer. Das Institut ist kein Institut, sondern ein Verein, sein Blog verkündet auch keine Wissenschaft, obwohl er sich mit der Medaille „Top 100 Science Blogs“ schmückt, sondern hat nur ein Ziel: den Klimawandel zu leugnen, weil er ein „Schwindel gegenüber der Bevölkerung“ sei. Das beginnt schon mit dem Motto des Blogs, bei dem es nicht um Fakten, sondern um Ideologie geht: „Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit!“ Ein weiteres Zitat: „EIKE lehnt folglich jegliche „Klimapolitik“ als einen Vorwand ab, Wirtschaft und Bevölkerung zu bevormunden und das Volk durch Abgaben zu belasten.“

Initiator und Verantwortlicher des Vereins und des Blogs ist der Jenaer Verleger und Lokalpolitiker Dr. Holger Thuß, der enge Verbindungen zu amerikanischen Klimaleugnern hat, die massiv von Exxon unterstützt werden. Der Ton ist auch nicht wissenschaftlich, sondern polemisch, wissenschaftliche Erkenntnisse werden nicht hinterfragt, sondern herabgesetzt. So nutzt etwa ein aktueller Beitrag die populäre Wortwahl eines Wissenschaftlers in einem Rundfunkinterview, um Klimamodelle generell infrage zu stellen. Die allgemeine Abwertung „Klimamodelle raten“ wird aus der Beschreibung des Forschers konstruiert, dass – solange keine validen Temperaturdaten aus der Arktis vorliegen – dazu Annahmen in verschiedenen Variationen in Klimamodelle einfließen. Es geht um einen Krieg mit Worten. So sehr sich der Blog formal bemüht, wissenschaftlich zu erscheinen (was am Anfang auch zu Interventionen bei „Wissenschaft kommuniziert“ wegen der Einordnung bei den „Blogteufelchen“ führte), es ihm geht nicht um Aufklärung, sondern um Indoktrination.

Mehr und mehr Interesse für die „Wissenschafts-Blogs des Jahres“

Noch kurz etwas für die Statistiker: Mit fast 4.000 Stimmen haben die „Wissenschafts-Blogs des Jahres 2019“ noch einmal deutlich mehr Interesse gefunden als in den Vorjahren. Wieder schafften nur drei Blogs einen zweistelligen Prozentanteil der Stimmen, bei den anderen Kandidaten ging es ziemlich eng zu. Dies war die neunte Wahl zum „Wissenschafts-Blog des Jahres“. Eine Beobachtung dabei ist interessant: Standen früher vor allem die Wissenschafts-Blogs mit hohen Zugriffszahlen im Mittelpunkt, etwa „Astrodicticum Simplex“ oder die Wissenschafts-Blogs großer Medien und Organisationen, etwa der FAZ-Blog „Planckton„, so hat sich der Trend zu den thematisch kleineren Blogs verstärkt: Sie werden meist von engagierten Einzelpersonen oder von Gruppen betrieben, die ein Thema fördern wollen. Und sie erreichen ihr Nischenpublikum, vielleicht geringer an Zahl, aber sehr viel engagierter an ihrem Lieblingsthema hängend. Das ist ein Beispiel, wie die Sozialen Medien – in diesem Fall Blogs – neue soziale Gemeinschaften hervorbringen, die früher, ohne Internet, nicht möglich waren. Genau dies war übrigens vor über acht Jahren, als der Blog „Wissenschaft kommuniziert“ ins Leben gerufen wurde, auch meine Hoffnung für die Gemeinschaft derjenigen, die in der Wissenschaftskommunikation aktiv sind. Und wie es scheint, trifft dies auch hier zu.

Noch eine große Bitte: Diese Wahl der „Wissenschafts-Blogs des Jahres“ kann nur gelingen, wenn tatsächlich interessante, spannende Blogs zur Wahl stehen. Die aber kann ein Einzelner oder selbst ein Team gar nicht mehr alle kennen. Wir sind daher auf Vorschläge von Lesern angewiesen, die uns gute Beispiele vorschlagen. Tun Sie dies als kurzen Kommentar – entweder hier beim Bericht zu den Ergebnissen oder bei der Wahlausschreibung „Wählen Sie den ,Wissenschafts-Blog des Jahres 2019′“, die jeweils im Dezember erfolgt (aber wie jeder Bericht in diesem Blog das ganze Jahr für Kommentare offen ist). Sie helfen Ihrem Lieblingsblog, allen Interessierten und der guten Wissenschaftskommunikation.

Also bitte: Melden Sie sich.