Wissenschaftsjournalismus digital – „Treffpunkt Wissenschaftskommunikation“ #WisskomMUC-Online = offen für alle

Posted on 12. November 2020

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Dem Wissenschaftjournalismus geht es schlecht. Daran hat auch die Corona-Pandemie wenig geändert. Zwar wurde der Berufsstand als „systemrelevant“ geadelt, zwar beschäftigt sich der regierungsoffizielle Dialog zur Wissenschaftskommunikation „#factorywisskomm“ in einer seiner sechs Arbeitsgruppen eigens mit den Überlebenschancen – geholfen hat das bisher wenig.

Schuld an der Misere ist die Medienrevolution, die vor über zwanzig Jahren im Internet begann. Zu lange saßen Medienhäuser auf dem hohen Ross, bis ihnen Google, Facebook und Konsorten die Leser oder Nutzer und vor allem die Werbeerlöse wegschnappten. Man musste als Wissenschaftsjournalist schon öffentlich-rechtlich angestellt sein, um da nicht unruhig zu werden, denn als Erstes versuchten die Verlage dummerweise mit Einsparungen aus der Krise zu kommen – und das traf vor allem schwache Ressorts, wie Wissenschaft und ihre Freien Mitarbeiter.

Hauptproblem der Medien – und damit der Wissenschaftsjournalisten – ist das Internet. Die Lösung aber, darüber sind sich auch alle einig, liegt im Internet, in den digitalen Plattformen und Angeboten.

Darum geht es am 3. Dezember 2020 um 18.00 Uhr (MEZ) beim „Treffpunkt Wissenschaftskommunikation“. Es spricht die erfahrene Wissenschaftsjournalistin Dr. Jeanne Rubner, Leiterin der trimedialen Redaktion „Wissenschaft und Bildung“ des Bayerischen Rundfunks (BR). Ihr Thema: „Wissenschaftsjournalismus digital – Systemrelevant, nicht nur in der Pandemie.“ Trimedial heißt bei ihrer Position, sie ist für Wissenschaft im Fernsehen, im Hörfunk und auf der Internet-Plattform „Wissen“ des BR verantwortlich. Und Jeanne Rubner selbst hat nicht nur Erfahrungen im Feld Wissenschaft gesammelt, sondern auch im politischen Ressort der Süddeutschen Zeitung –  sie hat also alle Fähigkeiten, einen distanzierten Blick auf das Schicksal und das Überleben des Wissenschaftsjournalismus zu werfen.

Konkret wird sie über die Bedeutung des Themas Wissen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sprechen, und die Digitalstrategie von ARD und BR beleuchten. Der BR hat seit einigen Monaten sein Digitalangebot unter BR Wissen gebündelt, die aktuelle Berichterstattung verstärkt und neue Netzformate entwickelt, die in den kommenden Wochen an den Start gehen, unter anderem in der neuen ARD Mediathek. Wie erfolgreich ist die Digitaloffensive?  

Angesichts der Pandemie findet der „Treffpunkt Wissenschaftskommunikation“ #WisskomMUC zum ersten Mal online statt. Der Nachteil – die beabsichtigte Vernetzung ist dieses Mal nicht ganz so persönlich wie vor Ort (aber am 3. Dezember durchaus geplant).

Dagegen stehen zwei Vorteile:

  • Der Teilnehmerkreis ist nicht nur auf den Raum München begrenzt. Jeder kann teilnehmen, wo immer er sich auf diesem Globus befindet. Einfach hier anmelden, Link wird geliefert, einklinken.
  • Damit aber werden die Möglichkeiten zur Vernetzung ungemein erweitert, wir können Kollegen von weit her treffen, mit ihnen plaudern oder diskutieren. Lediglich für die Häppchen und Getränke sollte man selbst bei sich vor dem Computer sorgen.

Natürlich ist der „Treffpunkt Wissenschaftskommunikation“ online ein Experiment. Doch wir haben starken Rückhalt, dass es klappt: Gastgeber ist das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) – Rechenzentrum aller Bayerischen Universitäten und Heimat von Supercomputern, die zu den schnellsten des Landes zählen. Angesichts der geballten Kompetenz werden wir auch einen Blick in die technische Zukunft des Wissenschaftsjournalismus werfen können: Bei einer kurzen Führung durch das Projekt LRZ-Lobby mit seinen virtuellen Räumen „Moosaik“ (Artenschutz), „Bavarikon“ (Kunstgeschichte) und „Virtual Human“ (Medizin).

Und noch ein Highlight steht auf dem Programm: Die Auszeichnung der „Forschungssprecher des Jahres 2020. Von Wissenschaftsjournalisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gewählt, werden sie gewürdigt und erhalten die verdiente Urkunde virtuell überreicht. Außerdem erhalten auch die bei der online-Wahl auf diesem Blog ermittelten beliebtesten Forschungssprecher ihre Auszeichnung.

Grund genug, sich am 3. Dezember um 18.00 freizuhalten und in den „Treffpunkt Wissenschaftskommunikation“ #WisskomMUC einzuklinken. Hier können Sie sich direkt anmelden.

Der „Treffpunkt Wissenschaftskommunikation München“ #WisskomMUC  ist eine Initiative dieses Blogs „Wissenschaft kommuniziert“. Er bringt Forschungssprecher, Pressesprecher, Öffentlichkeitsarbeiter und Onliner aus der Wissenschaft zusammen, sowie Wissenschaftler, die sich für Wissenschaftskommunikation interessieren. Ziel ist es: After work, Neues erfahren, Fortbildung, Austausch, Kennenlernen, Dabeisein, Networking – miteinander/voneinander profitieren.

Näheres zu den bisherigen Abenden des „Treffpunkts“ #WisskomMUC finden Sie in den Beiträgen

„Treffpunkt Wissenschaftskommunikation“ – Am 3. Dezember, 18.00 Uhr, zum ersten Mal online = für alle erreichbar.